Das Potential von Achtsamkeit: MBSR und MBCT
MBSR ist die Abkürzung für Mindfulness-Based Stress Reduction und bedeutet übersetzt: "Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion".
MBCT ist die Abkürzung für Mindfulness-Based Cognitive Therapy und bedeutet überstzt: "Achtsamkeitsbasiert Kognitive Therapie".
Die achtsamkeitsbasierten Programme MBSR und MBCT sind weltweit erprobt und ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt. Von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wird MBSR zum Teil als Präventionskurs, GKV-Kurs), bzw. Gesundheitskurs für Stressbewältigung und/oder Entspannung bezuschusst. Die Kosten für MBCT erstatten die Krankenkassen bei einer Zusatzversicherung für die Behandlung durch Heilpraktiker usw. - oder in besonderen Fällen und auf Antrag, wenn z.B. in angemessener Zeit und räumlicher Entfernung keine Praxis mit Kassenzulassung zur Verfügung steht.
MBSR und MBCT wirken
Seit der Entwicklung von MBSR vor über 30 Jahren durch den US-Wissenschaftler und Autor Prof. Jon Kabat-Zinn, wird die Methode weltweit von zehntausenden Teilnehmern praktiziert.
Die positiven Effekte von MBSR in Bezug auf körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden sind in zahlreichen internationalen wie deutschen Studien beschrieben.
MBCT ist eine spezifische Weiterentwicklung von MBSR zur Vorbeugung von episodischen Depressionen und Burnout. Zahlreiche Kliniken, Ärztinnen und Ärzte, Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten empfehlem MBCT als unterstützender Weg zur Rückfallvorbeugung.
MBSR und MBCT sind in Deutschland als gesundheitsfördernde Methoden bzw. komplementäre Heilverfahren zunehmend anerkannt und werden von einigen Krankenkassen als Päventionskurs bzw. Psychotherapie bezuschusst.
Woher kommt MBSR?
MBSR wurde 1979 von Prof. Jon Kabat-Zinn (Link) und seinen MitarbeiterInnen an der Universitätsklinik von Massachussetts entwickelt und an der in diesem Zusammenhang gegründeten "Stress Reduction Clinic" (Link) angewendet und erforscht.
Die Zielgruppen waren anfangs überwiegend PatientInnen, die unter chronischen körperlichen Erkrankungen litten. Patienten mit Stressbelastung durch chronische Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten, Bluthochdruck, HIV und AIDS, Hautkrankheiten, psychosomatischen Beschwerden und Schmerzpatienten haben von MBSR als ergänzende Methode nachweislich profitiert. Forschungsergebnisse zeigen auch, dass MBSR und Achtsamkeit bei der Raucherentwöhnung unterstützend wirkt.
MBSR - Stressbewältigung durch Achtsamkeit ist wissenschaftlich sehr gut untersucht (Link) und tritt gerade einen weltweiten Siegszug an. (Link: FOCUS Nr. 20 /2008: "Der Entspannungscode").
Ursprünglich als ergänzende Maßnahme im Rahmen der Rehabilitation von körperlichen Erkrankungen konzipiert, wird "Stressbewältigung durch Achtsamkeit" heute auch zur Vorbeugung von stressbedingten Erkrankungen und Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Lebensführung eingesetzt.
MBSR und Mindfulness (Achtsamkeit) wird sowohl in den USA als auch Europa im stationären und ambulanten Bereich sowie in pädagogischen und sozialen Institutionen und auch in Unternehmen gelehrt.
Wenn Sie mehr über MBSR und die Stressbewältigung durch Achtsamkeit erfahren möchten, empfehle ich Ihnen das Buch: "Gesundheit durch Meditation: das große Buch der Selbstheilung" von Jon Kabat-Zinn, Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2006. Preis: nur 10 €.
Der englische Originaltitel des Buches lautet übrigens: "Full Catastrophe Living: Using the Wisdom of Your Body and Mind to Face Stress, Pain, and Illness" Publisher: Delta, 1990
Das Ziel
• Innere Ruhe und Kraft erlangen
• Gegenwart und Zukunft besser bewältigen
• Verständnis und Klarheit gewinnen
• Selbstvertrauen ausbauen
• Schwingungsfähigkeit erhöhen
• Potentiale der Selbstheilung aktivieren
• Zuversicht fassen
• Lebensqualität steigern
• Zufriedenheit erfahren
Das Fahrzeug
• Stille
• Neugier
• Zeit und Raum für sich selbst
• Gesunde Skepsis: Selbst erfahren und kritisch hinterfragen
• Tiefe körperliche und seelische Entspannung
• Freundlichkeit und Milde zu sich und anderen
• Wachheit
• Offenheit für neue Erfahrungen
• Konzentration auf das Hier und Jetzt
• Augenblick für Augenblick bewußt erleben
• Ruhiges inneres Verweilen und Beobachten inmitten pausenloser mentaler Aktivität
• Sanftes Loslassen von Gedanken über Zukunft und Vergangenheit
• Sanftes Loslassen von Bewerten, Vergleichen und sofortigem Handeln
• Sanftes Annehmen - ohne Hinnehmen
• Akzeptanz
• Achtsamkeit und achtsame Meditation beim Atmen, Liegen, Sitzen, Bewegen, Hören, Sehen, Essen, Denken, Fühlen, Kommunizieren
• Sanftes Achtsamkeits-Yoga
• Wissenstools zum achtsamen Umgang mit Herausforderungen und Stress
• Achtsame Selbstfürsorge
Der Weg
• Atmosphäre von Vertrauen und Freundlichkeit
• 30 Stunden in neun Einzelterminen, in der Regel einmal pro Woche abends
• Ein Achtsamkeitstag (Übungstag) im Schweigen, in der Regel an einem Wochenende
• Kleine Gruppe mit 5 bis 12 Teilnehmern
• Oder Einzeltraining nach Ihrem Zeitplan, Ort nach Ihrem Wunsch
• Individuelle Betreuung, ob in der Gruppe oder im Einzeltraining
• Erfahrungsaustausch nach eigenem Maß und Rythmus
• Respekt für die Persönlichkeit jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers
• Angenehme und lichte Räume
• Kurs-Ort in zentraler Lage
• Kostenfreie Hotline und Online-Support zur Unterstützung bei Fragen und Schwierigkeiten
• Professionelle Leitung
• Qualitätsgesichert
Die Erfahrung
• Kurz- und langfristige Entspannungshilfen
• Kurz-und langfristige Unterstützung beim Konflikt- und Stressmanagement in Alltag, Beruf und Ausbildung
• Gewahrsein für den gegenwärtigen, lebendigen Augenblick
• Unterstützung bei schwierigen Gedanken und Gedankenschleifen
• Unterstützung bei schwierigen Emotionen
• Unterstützung bei körperlichen Störungen
• Gesünderes Kommunikationsverhalten
• Verbessertes Körpergefühl
• Gesteigerter Selbstwert
• Tieferes Verständnis der eigenen Persönlichkeit und den gewohnheitsmäßigen Reaktionsweisen
• Überprüfung des eigenen Anspruchsniveaus
• Sein und Tun angemessen ausbalancieren
• Vitalität
• Lebensfreude
Simmen zu MBSR
„Bemerkenswert an MBSR ist die hohe Wirksamkeit, verbunden mit einer, bei sachgerechter Schulung, außergewöhnlich hohen Adherenz am Verfahren von bis zu 70 Prozent nach vier Jahren."
Prof. Gustav J. Dobos, Chefarzt innere Medizin V, Kliniken Essen-Mitte
„Das Programm von Prof. Kabat-Zinn bringt vielen Patienten viel, wenn sie die Eigeninitiative täglichen Übens auf sich nehmen."
Dr. Bernd Bonorden, Arzt für innere Medizin, Schwerpunkt Schmerztherapie
„MBSR ist eine sehr gute Methode, um sich die inneren Kraftquellen und Ressourcen zu erschließen, und gehört zu einer ganzheitlichen Behandlung dazu."
Dr. Wolfgang Loenicker-Schaffranka, Facharzt für Psychoth. Medizin
„MBSR zeigt beeindruckende Wirkungen auf die vielfältigen Beschwerden von Fibromyalgiepatientinnen. Unter anderem verringerte sich das Ausmaß ihrer Schmerzen, und ihre Lebensqualität verbesserte sich in vielen Bereichen."
Dr. phil. Ulrike Tiefenthaler-Gilmer
Was ist MBCT?
Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie wurde von den Professoren Williams, Teasdale und Segal entwickelt, um Menschen mit ein- oder mehrfach durchlebter Depression eine Methode an die Hand zu geben, die das Risiko eines Rückfalls verringert.
MBCT kombiniert die Kernelemente aus dem MBSR-Programm mit Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie in einem 8-wöchigen Trainingsprogramm. Neben den formalen Achtsamkeitsübungen und der Schulung der Achtsamkeit im Alltag, beinhaltet das Programm grundlegende Informationen zum Thema Depressionen und greift auf Übungen der kognitiven Verhaltenstherapie zurück.
Durch die Achtsamkeitspraxis können Frühwarnsymptome, die in Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen entstehen, rechtzeitig wahrgenommen und so depressive Rückfälle vermieden werden. Um sie wirksam werden zu lassen, ist es notwendig, die im Kurs erlernten Übungen in den Alltag zu integrieren und täglich zu praktizieren. Teilnehmende erhalten dazu CDs mit Übungsanleitungen und schriftliches Material zum Nacharbeiten der Sitzungen.
Das Programm richtet sich hauptsächlich an Personen, die akut nicht depressiv sind, aber bereits mehrere depressive Episoden erlebt haben.
Die Depression gehört zu den am weitesten verbreiteten psychischen Erkrankungen. Ein schwerwiegendes Problem bei depressiven Störungen ist das Rückfallrisiko sowie das Gefühl der Betroffenen, einem erneuten Rückfall hilflos ausgeliefert zu sein. Wie entscheidend es ist, bei der Behandlung einer Depression die Gefahr eines Rückfalls zu berücksichtigen, zeigt die Tatsache, dass 50 % der Patienten, die sich von einer depressiven Episode erholt haben, erneut einen Rückfall erleiden.
Die aktuell vorliegenden wissenschaftlichen Studien lassen darauf schließen, dass die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie eine wirkungsvolle Methode ist, um das Rückfallrisiko bei Patienten mit mehreren vorangegangenen depressiven Episoden zu reduzieren.
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, die sich seit den 50er Jahren entwickelt hat. Im Mittelpunkt der kognitiven Therapieverfahren stehen Kognitionen. Kognitionen umfassen Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen. Die kognitiven Therapieverfahren gehen davon aus, dass die Art und Weise wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.
Schwerpunkte der Therapie sind die Bewusstmachung und Überprüfung von Kognitionen und Einstellungen. Die Kognitive Therapie stellt somit die aktive Gestaltung des Wahrnehmungsprozesses in den Vordergrund. Nicht eine objektive Wirklichkeit, sondern die ganz persönliche Sicht der Dinge ist entscheidend für das Gefühlserleben und das daraus folgende Handeln. Somit sind Gefühl und Verhalten weitgehend davon bestimmt, wie der Mensch die Welt durch seine individuelle Wahrnehmung ordnet.
Allerdings hat sich herausgestellt, dass die klassische Kognitive Verhaltenstherapie ebenfalls unbefriedigende Resultate in Hinsicht auf die Rückfallquote bei Depressionen hervorbringt. Sie kann zwar hilfreiche, die Depression mildernde Änderungen unserer Gedanklen hervorbringen, führt aber häufig nicht zur erwünschten Nachhaltigkeit der Veränderungen, die einen Rückfall vermeiden helfen. Hier setzt MBCT an: Durch die Übung der Achtsamkeit kann die Aktivierung depressionsfördernder Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen so rechtzeitig erkannt werden, dass die Betroffenen nicht per Autopilot in Grübelei und niedergedrückte Stimmung versinken, sondern sich bewusst hilfreichen Maßnahmen zuwenden können, die den Rückfall verhindern helfen.
(Quelle: MBSR-MBCT-Verband) (Link)
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